Bericht über den Ausbildungstörn zur Projektreise nach Strynø

Einmal mit der Segelyacht des Fördervereins quer über die Ostsee. Fünf Schüler (Peter, Flo, Tobias, Sam & Sophia), der Skipper und Lehrer Christian & die Bavaria 36, getauft als ApprenticeShip.
Das will gut vorbereitet sein, denn die Projetfahrt unter dem Motto „Arbeiten am anderen Ort“ wird auf der dänischen-Südsee-Insel Strynø stattfinden. Da der Rest der Klasse mit der Bahn, drei Fähren und zwei Bussen anreisen muss, packen wir Werkzeuge, Essen, Zelte, Holz, Surfbretter und Kites auf die Bavaria.
Bevor wir losfahren, müssen wir den WOLKE check machen – also checken wir Wasser, Oel, Luft, Kraftstoff & Elektrik. Passt alles. Also: Motor an, Leinen los und auf gen Norden. Einmal um den Priwall herum, vorbei an der von der Abendsonne angestrahlten Passat und raus auf´s Meer.
Mit achterlichem Wind segeln wir in die Nacht hinein, kurz nach der Untiefentonne Brodten Ost gibt es zur Stärkung für die Nacht Peters Hamburger. Bei der Zubereitung helfe ich ihm. Dann Sonnenuntergang.
Jetzt teilen wir uns in Wachen ein, damit die ganze Nacht jemand am Steuer steht und ein zweiter ordentlich Ausschau hält, einer von beiden ist Wachführer. Zwei legen sich in die Koje, Christian als Skipper ist rund um die Uhr Standby.
Einige Stunden später ist Mondaufgang, Milchstraße & Sterne soweit das Auge reicht. Sternschnuppen natürlich auch!
Um in der Dunkelheit die unbeleuchteten Tonnen des Fehmarnsunds besser erkennen zu können, rollen wir bei achterlichem Wind die Genua I ein und nutzen Flos starke neue Taschenlampe.
Am nächsten Morgen um 10.00 Uhr erreichen wir Marstal auf der Insel Ærø in der Dänischen Südsee. Erst kurzes gemeinsames Frühstück, dann hüpfen Tobias und ich ins Wasser, Flo und Sam lassen den Drachen steigen.
Dann laufen wir durch Marstal, es ist eine sehr schöne kleine dänische Stadt. Wie das in Dänemark so üblich ist, gibt es hier auch einige Museen. Wir schauen uns den Nachbau eines alten Handelsschiffs an, die „Bonavista“. Die Zeit drängt ein wenig, die Bavaria muss an unserem Zielort noch entladen und das Essen vorbereitet werden – die anderen werden nach ihrer langen Anreise superhungrig sein.
Also zurück aufs Boot, auf dem Weg noch 20 kg Eis gekauft, um das Fleisch zu kühlen, welches uns unser Klassenlehrer Achim Thomsen schenkte. An dieser Stelle vielen Dank dafür, das war sehr lecker!
Schüler aus der Klasse Bo 14.5

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Projekte während der Woche auf Strynø:

–    Beplankung des Neubaus einer Smakke-Jolle in der historischen Bootswerkstatt
–    Biegen von Planken mit Feuer
–    Reparatur einer Smakke-Jolle
–    Abnehmen von Linien eines südfynschen Prahms und Erstellung eines Linienrisses und einer Bauzeichnung
–    Segeln mit Smakke-Jollen
–    Kajakfahren rund Strynø
–    Selbstverpflegung während der gesamten Zeit
–    Zelten auf dem Zeltplatz vor dem Smakkecenter in Hafennähe
Rückreise mit der Bavaria von Strynø nach Travemünde

23:00 Uhr, sternenklare Nacht ohne Mondschein. Über uns die Milchstraße in einem breiten Band. Nach einer herzlichen Verabschiedung von der Klasse und „Wolke Check“ verlassen wir mit leisem Motorengeräusch den Hafen von Strynø und setzen schon bald die Segel.
Nach einer Einweisung in die Seemannschaft und der Einteilung in die Nachtwachen schipperten wir lautlos bei vier Knoten und achterlichem Wind Marstal entgegen. Die erste Wache (Tim, Vinzenz, Antaris) hält sich mit lesen und philosophieren wach, bis die ersten Tonnen vor Marstal gesichtet werden. Durch das schmale Fahrwasser, viele Untiefen und unbeleuchtete Tonnen waren alle inklusive Skipper Christian vollauf beschäftigt, die Bavaria in sicheres Fahrwasser zu navigieren.
Bei leichter Bewölkung übernimmt die zweite Wache (Sascha, Felix) um 03:00 Uhr das Steuer. Bei einem wunderschönen Sonnenaufgang werden um 06:30 langsam alle wach und wir machen bei leicht auffrischendem Wind mehr Fahrt.
Um 10:00 Uhr ankern wir vor Flügel (in Lee von Fehmarn). Frühstück, Schlaf nachholen, baden, Mittagessen, weiter geht’s bei Sonnenschein durch den Fehmarnsund. Ab der Brücke hatten wir vier Windstärken aus Ost und so bekam die gemütliche Bavaria auch ordentlich Schräglage. Mit raumem Wind und stärker werdenden Seegang schaukelten wir gut gelaunt in die Lübecker Bucht. Abwechselnd versuchte sich jeder am Steuer wobei wir einen schönen Zickzackkurs segelten.
Trotz des Geschaukels schliefen wir im gerefften Segel, sangen im Bugkorb und lauschten Christians Seemannsgeschichten. Gegen 18:00 Uhr sah man von weitem bereits das Maritim und kurz danach folgte auch schon unsere erste Kuhwende um noch ein bisschen mehr Geschwindigkeit aus der Bavaria zu holen.
Gegen 20:00 Uhr erreichten wir die Trave. Es wurde schon dunkel und so zeigte sich die Passat und Travemünde in einem schönen Lichterpanorama. Mit ganz leichtem Wind schipperten wir die Trave hoch zum Heimathafen an der Seemannsschule.
21:00 Uhr anlegen und erst einmal Pizza bestellen. Satt, glücklich, erschöpft und todmüde sanken wir in unsere Kojen. Am nächsten Morgen im Nieselregen realisierten wir, dass wir genau den richtigen Zeitraum für unsere Rückreise erwischt haben. Nun heißt es erst einmal frühstücken, Sachen packen, ausladen und „Klar Schiff“ machen.
Wir haben auf dieser Reise einiges an Segelerfahrung gewonnen und wurden dadurch motiviert uns noch mehr mit Segeln und Bootsbau auseinander zusetzen.
Unser Wunsch: jeden Block eine Segelreise!
Tim, Antaris (Bo 14.5)

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Sag´ mal einen Satz zur Projektfahrt nach Strynø
”Man kann ja auch sagen, es ist nicht übel, hier so segeln zu lernen. Man könnte auch sagen: das fetzt”
”Wir hatten geiles Essen”
”Das ist gar nicht so leicht, diese Fahrt in einen Satz zu fassen. Danke fürs Brot kochen!”
”War voll schön hier”
”Noch mal eindämpfen”
„Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit“
„Wir haben ein tiefes Verständnis für die Menschen und das Handwerk des südfynschen Inselmeeres entwickelt“
„Wann kommt ihr wieder?“ (fragt Tabea, sie macht Europäischen Freiwilligendienst auf Strynø)

Schüler aus der Klasse Bo 14.5