„Hamburg Boat Show“ vom 23. bis 27.10.2019
Traditionell informierten die Landesberufsschulen für Bootsbauer und Segelmacher auf der internationalen Bootsmesse in Hamburg auf einem Aktionsstand über die Ausbildung in diesen beiden maritimen Berufen auf Einladung des DBSV und mit Unterstützung der Landesinnung Bootsbau Schleswig-Holstein.
Wie in all den letzten Jahren hatten unsere Schüler wieder die Gelegenheit, bei der „Hamburg Boat Show“ ihr Können zu zeigen. Ein Projekt für unseren Messestand stand schon seit längerer Zeit fest. Der bekannte Weltumsegler und Abenteurer Burkhard Pieske hatte angefragt, ob wir aus der Negativform für den GfK-Nachbau eines Wikingerbootes einen Rumpf laminieren könnten. Nach einer Besichtigung der Form in Sternberg bei Schwerin mit positivem Eindruck ihres Zustandes stand fest: Dat mok wi!
Der Bau wurde von uns im Vakuum-Infusions-Verfahren realisiert (Helge von der Linden trat als Material-Sponsor auf), da das Gefährdungspotential aller anderen, einfacheren Bauweisen für die Messehallen ohne jegliche Be- und Entlüftungsanlagen deren Durchführung unmöglich machte. Und auch weil neugierige Messebesucher die Angewohnheit haben, bei frischen Laminaten zu fragen: „Ist das schon haaaart?“ und dann – ohne die Antwort abzuwarten – die Hand auf die Oberfläche legen, ist das Tränken der Fasern unter Folie ganz vorteilhaft.
Ein Wort zu dem Wikingerboot: Burkhard Pieske hat vor einigen Jahren das Projekt „Euro-Viking“ ins Leben gerufen, bei dem ehemalige Strafgefangene und Suchtkranke zu einem Großteil selbstorganisiert mit Wikingerboot-Nachbauten deren Spuren drei Wochen lang die naturbelassenen und einsamen Flüsse der Ukraine folgen. Dabei lernen sie Teamgeist, physische und psychische Ausdauer sowie Selbstkompetenz, um später im Leben besser zurecht zu kommen. Viele Teilnehmer werden nach erfolgreicher Teilnahme auch in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt. Sechs dieser Boote waren bisher gebaut worden, unser Rumpf stellte nun den Start für Nummer sieben dar.
Entsprechend groß war nun unsere Motivation, das Projekt erfolgreich während der Messetage durchzuführen. Im derzeitigen Block waren u.a. die Klassen Bo18.2 und Bo17.4 auf dem Priwall. Von ihnen meldeten sich genügend Freiwillige, die ihre Zeit zur Verfügung stellten, um das Projekt anzugehen. Der Messestand war von unseren Lehrern hervorragend präpariert worden, so dass während der 5 Messetage ein weiterer Rumpf eines Wikingerbootes für das Projekt „Euro-Viking“ entstand.
Ein Dankeschön an alle beteiligten Lehrer und Schüler, die dieses Projekt ermöglichten.